In der indischen Stadt Chandigarh nutzte ein Richter letzte Woche den KI-Chatbot, um zu entscheiden, ob ein des Mordes Angeklagter auf Kaution freigelassen werde. Der Richter, Anoop Chitkara, tippte dazu folgende Frage in GPT-4: „Wie lautet die Rechtsprechung zur Kaution, wenn der Angreifer mit Grausamkeit angegriffen hat?“ Der Chatbot erläuterte darauf fachmännisch die Rechtslage, dass solche Angreifer unter anderem eine Gefahr für die Bevölkerung darstellen könnten und deshalb deren Freilassung auf Kaution verweigert werden könne – was Chitkara anschließend auch tat. Im Nachgang stellte der Richter klar, dass die Schuldfrage bereits geklärt war, und ChatGPT nur für die Entscheidung zur Kaution herangezogen wurde. Sollten Sprachmodelle trotz ihres teilweise verzerrten Outputs auf diese Weise Einzug in Gerichtssäle halten, könnten insbesondere stets überlastete Gerichte von den Effizienzsteigerungen enorm profitieren.
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